20 Jahre Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt

Eine Erfolgsgeschichte in der deutsch-französischen Freundschaft

Am Samstag, den 05.09.2020, wäre es soweit gewesen und das Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt hätte mit seinen französischen Freunden den 20. Geburtstag mit einem fröhlichen Fest gefeiert.

Aber wie so viele andere Feste ist auch dieses wegen der Pandemie abgesagt worden.

„Das Partnerschaftskomitee ist eine absolute Erfolgsgeschichte,“ sagte Hans Lennarz, Ehrenvorsitzender des Komitees. „Als Mitbegründer bin ich sehr stolz darauf, was unsere Mitglieder in diesen Jahren alles getan haben, um die deutsch-französische Freundschaft zu unterstützen!“

In Mirecourt gab es schon seit 1991 ein Comité de jumelage, welches sich unter dem Vorsitz des kürzlich verstorbenen Jean-Marie Bastien für die Belebung der Städtepartnerschaft einsetzte. Der damalige Bezirksvorsteher Georg Fenninger initiierte nach diesem Vorbild die Gründung des Pendants in Beuel und so wurde am 05.09.2000 das Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt mit 42 Mitgliedern ins Leben gerufen. Hans Lennarz, der sich zu diesem Zeitpunkt schon lange in der Städtepartnerschaft engagierte und den eine enge Freundschaft mit Jean-Marie Bastien und dessen Familie verband, wurde auf Vorschlag Fenningers zum 1. Vorsitzenden des Komitees gewählt.

Das Komitee sah sich von Anfang nicht als Konkurrenzveranstalter zur Bezirksverwaltungsstelle, der nach der nordrhein-westfälischen Kommunalverfassung (§ 37 Abs. 1 GO NW) die Pflege der Städtepartnerschaft obliegt. „Unsere Arbeit ist additiv zu den Aktivitäten der Bezirksverwaltung im Rahmen der Städtepartnerschaft zu sehen,“ betonte Klaus Ebert (Vorsitzender 2013 – 2019), der ebenfalls als Gründungsmitglied seit Anfang an dabei ist. Unter seiner Führung wurde insbesondere die Einbettung dieser Städtepartnerschaft in den europäischen Rahmen in den Mittelpunkt gestellt. So wie auch unter seinem Vorgänger Lennarz wurden viele Komiteefahrten mit dem Ziel geplant, das Erinnern an die oft grausame Vergangenheit zwischen Deutschland und Frankreich wach zu halten, aber gleichzeitig die europäische Friedensarbeit und das „Funktionieren von Europa“ vor Augen zu führen.

„Wir haben zurzeit 190 Mitglieder und wir sind ihnen und allen, die im Komitee mitgewirkt haben, sehr dankbar für ihr Engagement und unermüdlichen Einsatz!“ sagte Regina Haunhorst, 1. Vorsitzende des Komitees. „Unsere Mitglieder leben diese Partnerschaft intensiv und ich kenne viele, die in den Jahren enge Freundschaften zu Mirecourtern aufgebaut haben.“ So teilen sich viele unter ihnen Freud und Leid mit ihren französischen Freunden. Wie zum Beispiel im Januar dieses Jahrs, wo eine Delegation von 11 Beuelern selbstverständlich zur Beisetzung von Jean-Marie Bastien gefahren sind. Eine Herzensangelegenheit.

„So ganz ohne eine Aktivität des Vorstandes soll der 05.09.2020 nicht verstreichen,“ erzählte Thomas Fricke, 1. Stellvertretende Vorsitzende des Komitees. Gemeinsam hat der Vorstand beschlossen, ab dem 05. September eine neu gestaltete Homepage online zu stellen. „Sie ist moderner und benutzerfreundlicher aufgebaut,“ erläuterte Haunhorst. „In den kommenden Wochen wird sicherlich noch einiges eingepflegt werden. Inzwischen habe ich über 8 Jahre Fotos gemacht, von denen die aussagekräftigsten ebenfalls gezeigt werden sollen.“  Zudem übersetzen zu Zeit viele fleißige Komiteemitglieder, die sich spontan angeboten haben, die Texte in Französisch, so dass auf Dauer der Button mit der französischen Flagge ermöglicht, die Homepage in französischer Sprache zu lesen.

 

Zwanzig Jahre intensive Komiteearbeit und 50 Jahre Städtepartnerschaft hat dazu geführt, dass diese deutsch-französische Partnerschaft im öffentlichen Bewusstsein von Beuel fest verankert ist.  Alles, was zu Beuel gehört, findet auf Dauer einen Platz im Heimatmuseum. So ist auf Vorschlag des Museumsleiter Hans Lennarz ein Ort geschaffen worden, wo das Thema „Städtepartnerschaft Beuel-Mirecourt“ und Partnerschaftskomitee präsentiert werden. Der im Dezember letzten Jahres verstorbene Reinhold Schmerbeck ist wesentlich mit daran beteiligt gewesen, dass alles vorbereitet wurde, um ein Roll-Up aufhängen zu können.

Zusammen mit Vorstandsmitgliedern hat Lennarz eine Vitrine gestaltet und zusätzlich ein Straßenschild von Mirecourt davor positioniert. „Dieses Straßenschild ist 1994 von dem damaligen Bürgermeister Jacques Zimmermann dem Bezirksvorsteher Hans Lennarz für Beuel geschenkt worden,“ erzählte Haunhorst. „Es stand an der Stirnseite des Rathauses und ist wohl im Zuge der Renovierung des Rathauses abgebaut worden und im Keller des Rathauses gelandet.“ 

Bürgermeister Jacques Zimmermann aus Mirecourt (li) übergibt Hans Lennarz (re), damals Bezirksvorsteher in Beuel, ein Straßenschild.
Foto: Max Malsch

Elke Kiesel von der Bezirksverwaltungsstelle hat es dort zufällig gefunden. Was für ein Glück! Guido Déus und Christian Siegberg von der Bezirksverwaltungsstelle haben sich sofort einverstanden erklärt, dass das Schild dem Heimatmuseum zu überlassen.

„Wir feiern den 20. Geburtstag des Komitees also mit der Präsentation einer neuen Homepage und der Gestaltung einer „Mirecourt-Ecke“ im Heimatmuseum,“ schloss Haunhorst ab. „Natürlich hoffen und wünschen wir, dass das persönliche Miteinander in Beuel und mit unseren Freunden in Mirecourt bald wieder möglich ist und dass eine groß geplante Feier nicht mehr so still und leise zelebriert werden muss!“

Herzlichen Glückwunsch – Bon anniversaire! Foto: Sasha Haunhorst