Bürgerfahrt – Europa geht uns alle an

Erste Bürgerfahrt von Beuel nach Mirecourt nach drei Jahren

Es war ein „Gänsehautmoment“ und die Emotionen standen den Menschen ins Gesicht geschrieben, als zum Abschluss des wunderbaren Wochenendes mit unseren Mirecourter Freunden der „Stammbaum“ von den Bläck Fööss auf Deutsch und Französisch gesungen wurde.

Das Abschiedesessen, an dem insgesamt 70 MirecourterInnen und BeuelerInnen teilnahmen, fand in einem rustikalen Rahmen in einer Scheune statt, nachdem die Gruppe das Dorf aus dem 19. Jahrhundert, Xaronval (http://www.xaronvalvillage1900.fr/), bei strahlendem Sonnenschein besichtigt hatten. Die Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn dankte abschließend allen, die dazu beigetragen haben, diese Begegnungen zu ermöglichen, auf Mirecourter Seite insbesondere Nathalie Babouhot, Bernard Schmitt und Lucie Claude. „Es war für mich sehr berührend zu sehen, „sagte Lara Mohn, „wie herzlich sich langjährige Freunde begrüßt haben und mit der gleichen Herzlichkeit und Offenheit auf die Teilnehmer*Innen zugegangen sind, die zum ersten Mal nach Mirecourt gefahren sind! Ich freue mich sehr darauf, wenn wir nächstes Jahr Euch wieder in Beuel empfangen dürfen.“

Die Bürgerfahrt startete unter Leitung von Elke Kiesel (Bezirksverwaltungsstelle Beuel) und dem Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Ralf Birkner, am Freitag, den 16.09.2022 und führte nach einem Zwischenstopp im malerischen Saarburg zu unseren Freunden nach Mirecourt. Neben Mohn nahmen zahlreiche weitere Vertreter*Innen aus der Politik an der Reise teil. So war die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Heidi Froese-Jauch mit an Bord, die Bezirksverordnete Silke Uckermann, die Bezirksverordneten Marco Rudolph und Gerhard Baumgärtel und die rechtsrheinischen Stadtverordneten Fenja Wittneven-Welter, Reiner Burgunder Rainer Haid. Die meisten von ihnen waren zum ersten Mal in Mirecourt und sichtlich begeistert und berührt von der Herzlichkeit und dem Engagement auf der Mirecourter Seite. Unter den weiteren Mitfahrer*Innen gab es ebenfalls zahlreiche „Neulinge“, die von erfahrenen Mirecourtreisenden, die aus dem Partnerschaftskomitee stammten, gerne unter die Fittiche genommen wurden.

In Mirecourt hatten die Teilnehmer*Innen aus Beuel die Möglichkeit die Museen zu besichtigen, an einer Stadtführung teilzunehmen oder auch in ein Geigenbaueratelier hineinzuschauen. Den Vertreter*Innen aus der Politik wurde verschieden Projekte der Stadt gezeigt und die Gelegenheit geboten, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Samstagnachmittag besichtigte die Gruppe das kleine Dorf Bouxurulles, wo man die Gelegenheit hatte, einem Korbmacher über die Schulter zu schauen und eine alte Werkstatt eines Stellmachers anzusehen.

In Vittel gab es anschließend einen Empfang im Rathaus, wo der Bürgermeister Franck Perry die Gruppe herzlich begrüßte und einen Einblick über die Zusammenarbeit zwischen Mirecourt und Vittel und anstehende Projekte gab. Der anwesende Abgeordnete der französischen Nationalversammlung, Jean-Jacques Gaultier (Mitglied der deutsch-französischen Parlamentariergruppe, die sich besonders um die deutsch-französischen Beziehungen kümmert), lobte die Aktivitäten und die Lebendigkeit der Städtepartnerschaft zwischen Mirecourt und Beuel und betonte, wie wichtig es sei, dass die deutsch-französische Freundschaft gestärkt wird. „Diese Freundschaft ist der Kern von Europa,“ sagte er. „Wir vergleichen diese Zusammenarbeit mit dem Bild eines Vogels. Wenn ein Flügel fehlt oder verletzt ist, dann kann der Vogel nicht mehr fliegen und es fehlt eine wesentliche Kraft im europäischen Gebilde“.

Lara Mohn überreichte in Vittel als auch in Mirecourt ein Foto von dem Besuch Charles de Gaulle am 05. September 1963 in Bonn, wo er von dreißigtausend begeisterten Bonner*Innen empfangen wurde und wo er anschließend eine emotionale Rede in Bezug auf die deutsch-französische Freundschaft und für die Versöhnung zwischen beiden Ländern gehalten hatte.

Im Sinne von Europa und besonders der aktuellen Herausforderungen wurde das Programm der Reise konzipiert und mit dem Titel versehen: „Europa geht uns alle an“. Das Konzept für die Fahrt hat die Entscheidungsträger des „Deutsch-Französischen Bürgerfonds (https://www.buergerfonds.eu/startseite)

ebenfalls überzeugt und so wurde diese Fahrt finanziell unterstützt. Diese Förderung hat dazu geführt, dass die Reisekosten niedriger gehalten werden konnten und man die Möglichkeit hatte, unsere französischen Freunde zu allen Mahlzeiten vor Ort einzuladen. Diese Wertschätzung durch den Bürgerfonds, der die deutsch-französische Begegnungen auf zahlreichen Ebenen unterstützt, ist für uns alle eine Motivation, uns weiterhin für die Städtepartnerschaft, einem Mosaikstein im europäischen Friedensgebilde, einzusetzen.